1832 gründete Graf Adolf Ernst zu Ysenburg gemeinsam mit anderen Teilhabern die Wächtersbacher Steingutfabrik. Zunächst mietete die Fabrik Räume in Weilers und in der Hesseldorfer Mühle an. Bereits zwei Jahre später wurde der Sitz der Fabrik nach Schlierbach verlegt, wo sie sich bis heute befindet. Graf Anton Ernst kaufte Anteile seiner Teilhaber auf und sein Sohn Ferdinand Maximilian zahlte alle restlichen Teilhaber bis zum Jahr 1856 aus, sodass die Fabrik nun nur den Grafen Ysenburg gehörte.

Zunächst stellte die Fabrik nur Gebrauchsgeschirr für den täglichen Bedarf wie Tassen, Schalen und Nachttöpfe her. Einziger Luxusgegenstand waren zu dieser Zeit Blumenvasen. Etwa 1852 entstanden die ersten Dekore wie Kornblumen und Ähren und die Wächtersbacher Rose.

Als Max Roesler die Wächtersbacher Keramik als Leiter 1874 übernahm gelangte die Fabrik zu ihrer ersten Blüte. Ihm gelang es, der Fabrik einen guten Ruf zu verschaffen und die Rentabilität zu steigern. Außerdem versuchte er, die sozialen Bedingungen seiner Arbeiter zu verbessern und schuf z.B. eine Fabriksparkasse, erbaute Arbeiterhäuser und errichtete eine Handarbeitsschule für junge Mädchen. Vor allem gelang es Roesler aber, die Fabrik künstlerisch weiter zu entwickeln. Es wurden nun auch luxuriöse Prunkgefäße und Gegenstände hergestellt. Die Herstellung der dekorativen Wandteller begann ebenfalls in dieser Zeit. Es entstanden große Vasen, Flechtgefäße und das Schuppen- und Fischnetzdekor, die großen Anklang fanden. 1903 wurde Christian Neureuther zum Leiter, der neu gegründeten Kunstabteilung ernannt. Ihm gelang der Wandel des Unternehmens hin zum kunsthandwerklichen Betrieb. Durch Neureuthers Freundschaft zu den Künstlern der Darmstädter Künstlerkolonie Josef Maria Olbrich und Hans Christiansen - also während der Jugendstil-Epoche - entstanden in den folgenden Jahren viele Entwürfe für die Wächtersbacher Keramik. Kurz nach der Jahrhundertwende entstanden auch die ersten Figuren. Außerdem wurden zusätzlich Dosen, Schreibzeug und Uhren etc. entworfen und teils mit Metall- und Silberarbeiten kombiniert. Während den beiden Weltkriegen wurde die Produktion stark eingeschränkt, man konzentrierte sich hauptsächlich auf die Herstellung von Gebrauchsartikeln.

Nach dem Tod Neureuthers wurde noch bis 1928 in seinem Stil weiter gearbeitet, in diesem Jahr schloss dann aber die Kunstabteilung. 1931 wurde Ursula Fesca eingestellt, die einige Entwürfe im Art Deco anfertigte. Auch danach hatte die Wächtersbacher Keramik immer wieder anerkannte Künstler und Keramiker, die für die Fabrik Entwürfe fertigten wie z.B. Karl Scheid, Beate Kuhn u.a.

Die Fertigung des Wächtersbacher Porzellans in Schlierbach wurde aufgegeben.

Heute kann man dort eine kleine Schauproduktion ansehen. Zudem kann man mit Voranmeldung als Gruppe kommen und sich einen Film zur Keramikherstellung anschauen und bei der Schauproduktion den Mitarbeitern über die Schulter schauen.

 

Wächtersbacher Keramik Outlet uG
Fabrikstraße 12
63636 Brachtal-Schlierbach
Tel. 06053/6188713

Öffnungszeiten: Mo.-Fr. von 9.00 bis 18.00 Uhr, Sa. 9.30 bis 13.00 Uhr

 

Die Sammlung bietet einen umfassenden Überblick über alle Produktionsphasen der ältesten deutschen Steingutfabrik, der Wächtersbacher Keramik. Von der Gründung der Fabrik 1832 bis zur Nachkriegszeit sind Objekte aus Biedermeier, Historismus, Jugendstil, Art Deco, Neuer Sachlichkeit und den 50er Jahren zu sehen. Die zahlreichen Exponate sind in einer denkmalgerecht sanierten Scheune und in einem ehemaligen Futtersilo auf einem Bauernhof in Brachttal Streitberg untergebracht.

Öffnungszeiten: jeden 1. Sonntag im Monat von 14:00 bis 18:00 Uhr

Kontakt:
Marlies und Klaus-Dietrich Kessler

Lindenstr. 2
63636 Brachttal-Streitberg
Tel.: 06054/6714
www.Lindenhof-museum.de

Toskana-Therme Bad OrbBad Orb ist ca. 8 km von Wächtersbach entfernt und entweder mit dem PKW oder dem öffentlichen Busverkehr zu erreichen.

Bad Orb lebte jahrhundertlang von der Salzgewinnung aus den Solequellen der Stadt. 1837 wurde das erste Solebadehaus eröffnet. Um die Jahrhundertwende entwickelte sich Bad Orb zu einem bedeutenden Heilbad in Hessen.

In Bad Orb gibt es natürlich zahlreiche Kureinrichtungen. Ein Besuch lohnt auch das Gradierwerk im Kurpark. Es ist mit 15 m Länge, 12 m Breite und 18 m Höhe das größte bestehende Gradierwerk in Hessen.

Außerdem stehen verschiedene Aktivitäten und Freizeitmöglichkeiten wie z.B. ein Barfußlehrpfad, Minigolfanlage, Wildpark und ein Golfclub zur Verfügung.

Weitere Informationen und Prospektmaterial erhalten sie bei der Tourist-Information Bad Orb, Kurparkstr. 2, 63619 Bad Orb. Tel. 06052 / 83-0 oder im Internet unter www.bad-orb.de

Bad Soden Salmünster ist in wenigen Minuten von Wächtersbach per PKW oder mit der Bahn zu erreichen. Dort lädt vor allem das Thermasol Spessart Therme zu einem Besuch ein. Den Mittelpunkt bildet dort die große Badelandschaft, zudem gibt es ein Wellenfreibad und eine Sauna-Erlebnislandschaft. In Bad Soden lädt zudem der Kurpark zu einem Spaziergang ein. Zahlreich hübsch renovierte Fachwerkhäuser in Salmünster locken zu einem gemütlichen Bummel durch die Stadt. In Bad Soden und Salmünster gibt es weitere Sehenswürdigkeiten wie z.B. das alte Rathaus in Bad Soden oder das Huttenschloss.

Weitere Informationen bekommen Sie bei der Tourist-Information im Thermasol, Frowin-von-Hutten-Str. 5, 63628 Bad Soden-Salmünster. Tel. 06056-744-144 oder unter www.badsoden-salmuenster.de

Mit dem Auto oder dem öffentlichen Nahverkehr erreicht man in gut zehn Minuten die Stadt Gelnhausen.

Die Stadt wurde 1170 von Kaiser Friedrich I. Barbarossa gegründet. Da der Handelsweg von Frankfurt nach Leipzig durch Gelnhausen führte und die Kinzig schiffbar war, brachte das der Stadt schon im 13. Jahrhundert Reichtum und Größe.

Sehenswert ist in Gelnhausen, die im 11. Jahrhundert von Kaiser Friedrich I. errichtete Kaiserpfalz an der Kinzig, die bedeutende Steinmetzarbeiten der Zeit beherbergt. Außerdem das Wahrzeichen Gelnhausens, die schon von weit sichtbare Marienkirche. Die Kirche wurde zwischen 1170 und 1250 zunächst als einschiffige Kapelle erbaut, bevor sie nach zahlreichen Um- und Erweiterungsbauten ihre heutige Gestalt erhielt. Daneben gibt es in der Altstadt, dem Ober- und Untermarkt zahlreiche Fachwerkhäuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert, die zu einem Bummel durch die Stadt einladen.

Weit über die Stadt Gelnhausen hinaus, sind auch die Erlebnisführungen bekannt, diese können Sie entweder individuell buchen oder sich den öffentlichen Führungen anschließen. Nähere Informationen und Termine bekommen Sie bei der Tourist-Information, Obermarkt 24 63571 Gelnhausen. Tel. 06051-830-300 und Fax. 06051-630-803. Im Internet unter; www.gelnhausen.de.

Büdingen liegt etwa 22 km von Wächtersbach entfernt in der Wetterau. Durch die fürstliche Familie von Ysenburg und Büdingen, die das Wächtersbacher Schloss bis 1939 bewohnten und den Büdinger Wald, der bis Wächtersbach reicht, bestehen traditionell enge Beziehungen zu Büdingen.

In Büdingen lohnt ein Besuch der Altstadt und eine Führung durch das fürstliche Schloss. Das Heuson-Museum im Rathaus zeigt die Stadtgeschichte Büdingens. Außerdem finden Sie in Büdingen noch ein 50er Jahre Museum und ein Metzgermuseum. Verschiedene Freizeiteinrichtungen wie eine Minigolfanlage, ein Walderlebnispfad und ein Wildpark runden das Angebot ab. Weitere Informationen zu Stadt bekommen Sie beim Touristik Center Büdingen im Rathaus, Eberhard-Brauner-Alllee 16, 63654 Büdingen. Tel. 06042-884-0 oder im Internet unter: www.stadt-buedingen.de

Der Vogelsberg gehört zu den größten erloschenen Vulkanen der Erde. Er liegt in der Mitte Deutschlands und zählt zu den schönsten Mittelgebirgen. Bereits 1956 wurde der Vogelsberg Landschafsschutzgebiet und im Jahr 1958 dann zum „Naturpark Hoher Vogelsberg“. Zur Region Vogelsberg gehören 31 Städte und Gemeinden mit ihren Ortsteilen wie z.B. Gedern, Nidda, Ulrichstein, Ortenberg oder Schlitz. In und um den Vogelsberg gibt es zahlreiche Ausflugs- und Freizeitmöglichkeiten, die hier nicht alle aufgezählt werden können. Auf dem Hoherodskopf selbst gibt es ein Naturschutz-Erlebniszentrum, einen Hochseilgarten und eine Sommerrodelbahn dazu natürlich zahlreiche Wanderwege wie z.B. den Sinnespfad oder den Naturerlebnispfad. Etwa 1 km weiter nördlich liegt die höchste Erhebung des Vogelsberges mit dem Taufstein (773 m) und dem Bismarckturm.

Über einzelnen Gemeinden und Sehenswürdigkeiten gibt es Informationen unter www.vogelsberg-touristik.de oder bei der Region Vogelsberg Touristik GmbH Vogelsbergstr. 137 a, 63679 Schotten. Tel. 06044/9648-48

Auf der Aufenauer Seite der Kinzig beginnt der Spessart. Dieser erstreckt sich über eine Fläche von über 2440 km², die zu einem größeren Teil zu Bayern und zu einem kleineren Teil zu Hessen gehören. Er gehört zu einem der waldreichsten Mittelgebirgen Deutschlands.

Das bekannteste Bauwerk im Spessart ist wohl das Schloss Mespelbrunn, eine romantische Wasserburg, die teils als Museum eingerichtet ist. Zahlreiche Orte im Spessart laden zu einem Besuch ein, wie z.B. Lohr am Main oder Gemünden.

Der Spessart ist durch zahlreiche Wanderwege erschlossen. Der bekannteste und älteste Wanderweg ist der Eselsweg, ein markierter Fernwanderweg, der den Spessart quert. Seinen Namen verdankt er wahrscheinlich den Eselskarawanen des Mittelalters, die diesen Weg nutzen. Bekannt ist auch die 71 km lange Birkenhainer Straße, die Gemünden mit Hanau verbindet.

Weitere Informationen zu den Gemeinden des Spessarts gibt es beim Naturpark Spessart, Infozentrum, Frankfurter Str. 2, 97737 Gemünden Tel. 09351 -603422 oder im Internet unter www.naturpark-spessart.de

Informationen, Wanderkarten und Broschüren sind auch bei der Tourist-Information Spessart-Mainland, Bayernstr. 18, 63739 Aschaffenburg Tel. 06021-394-271 oder 272 und Fax 06021-394-258 erhältlich. Die Internet-Adresse lautet: www.spessart-touristinfo.de