Altes Rathaus und HeimatmuseumEs befindet sich im Herzen der Altstadt am Marktplatz und ist wegen seiner Vielfalt in zwei sich gegenüberliegenden Gebäuden untergebracht. Das Alte Rathaus, ein Fachwerkhaus aus dem Jahr 1495, beherbergt den ältesten Teil der Sammlungen sowie Sonderausstellungen, während in Räumen des gegenüberliegenden ehemaligen Adelshofes Rumpenheim von 1572 sich die Abteilung "Waechtersbacher Keramik" präsentiert. Als Museumsträger zeichnet die Stadt Wächtersbach verantwortlich, betreut wird das Museum vom Heimat- und Geschichtsverein Wächtersbach e.V.

Erdgeschoß

Landwirtschaftliche GeräteIm Erdgeschoss, einer ehemaligen Kaufhalle, findet der Besucher zunächst eine Vielzahl von häuslichen und landwirtschaftlichen Geräten, die einst zum Leben in der ländlichen Region gehörten. Eine komplette Schusterwerkstatt, eine Schmiede, Töpferscheibe und Blumentopfmaschine des traditionellen Töpferhandwerks vom Stadtteil Wittgenborn sowie 100 Jahre alte Fenster der inzwischen abgerissenen katholischen Kirche von 1906 vervollständigen das Bild der Nostalgie. (Im Bild landwirtschaftliche Geräte vergangener Zeiten.)



Erdgeschichte im Heimatmuseum

Versteinertes Holz

Eine "Erdgeschichtliche Wand" sowie eine Vitrine mit Mineralien, Gesteinsarten und Versteinerungen der urzeitlichen Lebewelt geben einen Einblick in die regionale Erdgeschichte. Sie ist die wohl umfangreichste Museums-Sammlung dieser Art im Main-Kinzig-Kreis. Im Bild eines der Exponate (versteinertes Holz, ca. 15 Millionen Jahre alt).

Obergeschoß

Fahne der Bürgerwehr

Hier finden sich unter anderem etwa 200 Fotos und Dokumente zur Stadtgeschichte in modernen Schubkästen. Die örtliche Industriegeschichte ist in den Räumen ebenso vertreten wie historische Waffen, Münzen Orden und die Original-Fahne der Bürgerwehr von 1832. Dazu ein altes Puppenhaus und die Originaltracht des Wächtersbacher Hessentagspaares von 1982. Wechselnde Sonderausstellungen zu unterschiedlichsten Themen runden das Bild ab. Die altehrwürdigen Räume mit ihren mächtigen Balken, knarrenden Dielen und stillen Winkeln laden ein zu einem Besuch in unserer Vergangenheit und lassen rasch die Hektik des Alltags vergessen.

 

Keramikmuseum

Untergebracht im Haus gegenüber dem Heimatmuseum zeigt das Keramikmuseum eine reichhaltige Ausstellung von Keramik-Exponaten der "Waechtersbacher Keramik" vom Fertigungsbeginn im Jahre 1832 bis zur heutigen Produktionspalette. In übersichtlichen Glasvitrinen findet der Besucher Gebrauchsgegenstände, reich verzierte Prunkgefäße der verschiedenen Stilepochen und Designer, Objekte namhafter Künstler aus der einstigen Kunstabteilung des Werkes (z.B. Neureuther, Schweitzer, Feska), sowie Bilder und Dokumente zur Firmengeschichte. Die Ausstellung wird betreut vom Heimat- und Geschichtsverein Wächersbach e.V.

Keramikmuseum Keramikmuseum

Der erdgeschichtliche Lehrpfad „Steinegarten“ gegenüber dem Bahnhof zeigt 27 zum Teil gewaltige Felsblöcke unterschiedliche Gesteine aus der Region.

Beim Bau der Autobahn A66 wurden 1983 im Bereich „Aufenauer Berg“ mächtige Buntsandstein-Schichten durchstoßen. Der Vorschlag des Heimat- und Geschichtsvereins, einige der bei den Sprengungen anfallenden großen Gesteinsblöcke abzufahren und zur Erinnerung an diese Baumaßnahmen sowie als erdgeschichtliches Denkmal mit Hinweistafel vor dem Wächtersbacher Rathaus aufzustellen, wurde vom damaligen Bürgermeister Heinrich Heldmann positiv aufgenommen und auch kurzfristig verwirklicht. Zusätzlich ließ er dort einen aus der Gemarkung Waldensberg stammenden mächtigen Basaltfelsen aufbauen. Seit dieser Zeit repräsentieren hier insgesamt drei sehenswerte Objekte die beiden wichtigsten heimischen Gesteinsarten: Buntsandstein und Basalt. Die Stadtverwaltung finanzierte auch entsprechende Erläuterungstafeln. Diese gelungene Maßnahme motivierte in den folgenden Jahren zum allmählichen Ausbau dieser „Sammlung“ durch Aufstellung weiterer Blöcke der in unserer Region zusätzlich vorkommenden Gesteinsarten. So gelang es schließlich im Laufe der Zeit passende und optisch reizvolle Objekte vorwiegend in regionalen Steinbrüchen aufzuspüren und mit Unterstützung des städtischen Bauhofs sowie der Spedition Eichhorn AG (Birstein) nach Wächtersbach zu bringen. Die Suche war sehr zeitaufwendig, zumal die Steine an für einen Abtransport günstigen Stellen liegen mussten. Diese Fahrten gestalteten sich so oftmals recht abenteuerlich.

Im Juni 2008 – nach nunmehr 25 Jahren (!) - konnte nun endlich „Vollzug“ gemeldet werden. Insgesamt 27 z.T. gewaltige Felsblöcke sind auf der kleinen Wiese vor dem Rathaus aufgestellt. Darunter befinden sich einige ausgesprochene Raritäten, so z.B. ein 4,5 Tonnen schwerer, bizarr geformter Tertiär–Quarzit vom Waschbachtal, ein Zechstein-Dolomit aus dem Vorspessart mit einem Überzug des schneeweißen Minerals Schwerspat (Baryt) sowie zwei Blöcke des wegen seiner speziellen Materialzusammensetzung und Ausbildung weltweit nur an wenigen Stellen vorkommenden Schlackentuffs aus der Zeit des Vogelsberg-Vulkanismus (stillgelegter Steinbruch von Nidda-Michelnau). Zusätzlich sind in der Anlage auch einige Erzeugnisse aus heimischem Buntsandstein zu sehen (Mühlstein, Viehtränke, Grenzstein), als Erinnerung an die frühere große wirtschaftliche Bedeutung dieses Gesteins in unserer Region. Die Objekte sind mit Schildern versehen, die über ihre Herkunft, die Entstehung und das Alter informieren. Eine Info-Tafel bietet dazu mit Tabellen und urzeitlichen Landschaftsbildern weitere Hinweise zur regionalen Geologie. Damit ermöglicht dieser weit und breit einmalige Lehrpfad besondere Einblicke in den geologischen Aufbau der Landschaft zwischen Vogelsberg, Spessart und Rhön – sichtbare, greifbare, erlebbare Erdgeschichte! Die Anlage ergänzt somit auch in idealer Weise die kreisweit wohl umfangreichste geologische Sammlung (Gesteine, Fossilien, Mineralien, Dokumente) im Wächtersbacher Heimatmuseum.

In Zusammenarbeit von Stadtverwaltung, städtischem Bauhof, Heimat- und Geschichtsverein sowie durch finanzielle und ideelle Unterstützung zahlreicher Firmen, Institutionen und Privatpersonen verfügt unsere Stadt nun über ein weiteres kulturelles Kleinod, das die Vergangenheit unserer näheren Heimat lebendig macht. Die Vermittlung dieses Wissens und seine Weitergabe sind wichtige Aufgaben unserer Gesellschaft. Besonders für Schulen, aber auch für alle Freunde der Natur und Heimatgeschichte bietet sich hier ein hervorragender Anschauungsunterricht.

Die Anlage ist für Jedermann frei zugänglich. Bei Interesse sind auch besondere Führungen möglich (Kontakt: Gerhard Jahn, Telefon: 06053/2126).

Steinegarten Steinegarten

Plan des Schloßparks von Bodenbender

Der Förderverein Schloss und Park Wächtersbach 2001 e.V. gestaltete den Baumlehrpfad im Wächtersbacher Schlosspark.

Der Schlosspark wurde ab 1840 nach Plänen des Landschaftsarchitekten Bodenbender in einen englischen Landschaftspark umgestaltet. Über die Jahre hat der Park zwar sein Aussehen verändert, aber der Lehrpfad führt unter anderem zu Bäumen, die noch aus der Anfangszeit der Umgestaltung stammen. Der Baumlehrpfad beginnt am Marktplatz, ein zweiter Eingang befindet sich am großen Schlosstor, zwischen den beiden Weihern. Dort befindet sich auch ein großer Übersichtsplan der verschiedenen Bäume.

Ein Flyer erhalten Sie im Verkehrsbüro, bei der Information der Stadt Wächtersbach oder hier per Download:

 

Töpfereimuseum Wittgenborn

In Teilen des alten Backhauses von Wittgenborn ist das Töpfermuseum untergebracht.

Die Ausstellung gibt einen Einblick in das Schaffen von Wittgenborner Töpfer in der Zeit vom 18. – 20. Jahrhundert. Ergänzt wird die Ausstellung durch Drucke von Skizzen des Impressionisten Robert Sterl. Diese Zeichnungen, die zwischen 1893 und 1908 entstanden sind, dokumentieren das Töpferhandwerk in Wittgenborn in all seinen Facetten. Auch die alte Feuerspritze der Gemeinde aus dem Jahr 1899 und die Schelle des Ortsdieners haben hier ihren Platz gefunden.

Töpfermuseum „Altes Backhaus"
Dorfplatzstraße
63607 Wächtersbach - Wittgenborn
Telefon: 06053/1200 oder 7410

Öffnungszeiten: April-Dezember jeden 1. Sonntag im Monat 14.00 – 17.00 Uhr und nach Vereinbarung

Töpfer Hix bei der Arbeit

Bornrad Wächtersbach WittgenbornDas Bornrad, genannt nach der Stelle, an der einst das Original stand , war ein etwa 25 Meter hohes Windrad, mit dem Wasser aus dem „Born“ geschöpft und ins höher gelegene Dorf gepumpt wurde. Ein alter Bauplan aus dem städtischen Archiv ist aus dem Jahre 1899.

Da es einzigartig in der Region war, wurde es im Laufe der Jahre zum Wahrzeichen des Dorfes. Leider wurde es wegen Baufälligkeit im Jahre 1969 abgerissen. Der Wittgenborner Norbert Eckert beschäftigte sich jahrelang mit der Geschichte des Bornrads und baute schließlich ein kleines Modell nach. Dies fand großen Interesse der Wittgenborner Bürger und im Zuge der Dorferneuerung wurde beschlossen wieder ein Bornrad aufzustellen.

Im Jahr 2007 wurde dann ein Bausatz eines spanischen Herstellers an die Stelle des alten Bonrads aufgestellt.

Dieses kann jederzeit besichtigt werden und ist öffentlich zugänglich.

Weitere Informationen und technische Details sind unter www.bornrad.de zu finden.