Kernstadt

Luftbild Wächtersbach KernstadtDie Gründung der Kernstadt Wächtersbach geht auf Kaiser Friedrich I Barbarossa zurück. Er gründete hier im 12. Jahrhundert zur Überwachung des Büdinger Reichsforstes eine Jagd- und Sicherungsburg, eine Siedlung entstand nebenbei. Die erste Erwähnung erfolgte 1236 unter Barbarossa's Enkel, Kaiser Friedrich II, mit dem Namen Weychirsbach, woraus sich der heutige Name entwickelte. (Weychirsbach bedeutete so viel wie „der den Weiher speisende Bach"). Bereits 100 Jahre später war aus der ehemaligen Jagd- und Sicherungsburg eine wehrhafte Wasserburg geworden mit breitem Wassergraben und Bergfried. Mehrere Umbauten und Erweiterungen folgten. Die letzte große Änderung fand in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts statt. Der Bergfried wurde abgerissen, der Wassergraben zugeschüttet, und das Schloss erhielt seine heutige Architektur einer geschlossenen Vierflügelanlage. Gleichzeitig wurde der Schlosspark als englischer Landschaftspark gestaltet.

Das Schloss war seit dem Jahr 1687 Sitz der Grafen (seit 1865 Fürsten) zu Ysenburg-Büdingen in Wächtersbach. Im Jahr 1939/40 zog sich die fürstliche Familie nach Büdingen zurück, und das Schloss diente bis 1977 als Unterkunft verschiedenster Einrichtungen und Institutionen wie zum Beispiel als Flüchtlingsheim oder dem Deutschen Entwicklungsdienst als Ausbildungsstätte. Die neben dem Schloss gewachsene Siedlung erhielt im Jahr 1404 die Stadtrechte. Heute ist sie der alte Stadtkern mit Fachwerk-Häusern aus dem 17. und 18. Jahrhundert, die von ihren Bewohnern in den letzten Jahren mit viel Liebe renoviert wurden und jährlich viele Besucher anlockt. Als besondere Anziehungspunkte sind hier die Evangelische Kirche und das alte Rathaus, das heute als Heimatmuseum eingerichtet ist,  hervorzuheben.

Altstadt WächtersbachObwohl Wächtersbach durch die alte Handelsstraße Frankfurt – Leipzig schon immer seine wirtschaftliche Bedeutung hatte, begann der eigentliche Aufschwung für Stadt und Region 1867/68 mit der durchgehenden Eröffnung der Bahnstrecke Frankfurt – Bebra. 1898 wurde die Vogelsberger Südbahn von Wächtersbach nach Birstein und später bis Hartmannshain eingerichtet und 1901 nahm die vollspurige Bad Orber Kleinbahn ihren Betrieb auf. Von nun an war Wächtersbach „Eisenbahnknotenpunkt" von der Hauptstrecke aus in den Vogelsberg und den Spessart. Heute sorgt ein umfangreiches Bus- und Bahnnetz für eine optimale Verbindung aus der Region an den Bahnhof Wächtersbach.

Wächtersbach in der Wikipedia

Homepage der Stadtverwaltung Wächtersbach