Wächtersbach - eine Stadt im Grünen
Im mittleren Tal der Kinzig liegt zwischen Vogelsberg und Spessart die Stadt Wächtersbach mit ihren Stadtteilen. Die Stadtteile wurden im Rahmen der kommunalen Gebietsreform Anfang der 70er Jahre zur Stadt Wächtersbach eingemeindet.
Wächtersbach als Kernstadt wurde im Jahr 1236 unter dem Namen „Weychirsbach" erstmals urkundlich erwähnt und erhielt bereits 1404 die Stadtrechte.
Seit 1963 besteht die Verschwisterung zur französischen Partnerstadt Châtillon, zu der 1998 Vonnas und Baneins kamen. Zur russischen Partnerstadt Troizk besteht die Verbindung seit den 90er Jahren.
Seine historisch gewachsene Mittelpunktfunktion hat Wächtersbach stetig weiter ausgebaut. Die landschaftlich reizvolle und verkehrsmäßig günstige Lage mit besten Verbindungen in die Ballungsgebiete, aber auch zu den Feriengebieten im Norden
und Süden, die etwa gleichweit entfernt sind, ließen die Stadt stetig wachsen. Dies wurde und wird durch die Bereitstellung von preiswertem Bauland durch die Stadt begünstigt. Die Kernstadt ist der natürliche Mittelpunkt mit Ämtern, Schulen, Bahnhof,
Ärzten, Apotheken, Geldinstituten, Krankenkassen, gastronomischen und gewerblichen Betrieben sowie Geschäften. Umweltfreundliche Industrie, Handwerks-, Dienstleistungs- und Einzelhandelsbetriebe, die auch in den Stadtteilen vorhanden sind, bieten einem
Teil der Bevölkerung auch in Zeiten einer wirtschaftlich prekären Lage gute Beschäftigungsmöglichkeiten. Besonders die Vielschichtigkeit dieser gesunden Klein- und Mittelbetriebe erweist sich als relativ krisenfest. Ein Großteil der Berufstätigen ist jedoch
darauf angewiesen, täglich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder einem eigenem Kraftfahrzeug in die Wirtschaftszentren Hanau und Frankfurt/Main zu pendeln. Viele von ihnen haben aus dieser Region ihren Wohnsitz nach Wächtersbach verlegt, weil sie hier Ausgleichsmöglichkeiten in ihrer Freizeit finden.
Nicht von ungefähr führen Innenstadt seit 1968 und Aufenau seit 2012 das Prädikat „Staatlich anerkannter Erholungsort". Das großflächig zusammenhängende Waldgebiet rund um die Stadt sowie auch die im Kinzig- und Brachttal gelegenen Stadtteile Aufenau,
Neudorf, Weilers und Hesseldorf haben mit ihren grünen Ebenen und Hügeln ihren besonderen Reiz.
Ganz anderen Charakter haben die auf der „Spielberger Platte", einem über 350 Meter hohen Bergrücken des südlichen Vogelsberges, gelegenen Stadtteile Wittgenborn, Waldensberg und Leisenwald. Die klimatischen Verhältnisse sind hier oben schon etwas rauer als unten im Tal bei ca. 140 Metern über dem Meeresspiegel.
Sehr oft herrscht hier aber auch strahlender Sonnenschein, während im Tal tagelang Herbst- oder Winternebel ruhen. Auch die Vegetation setzt oben entsprechend später ein, und es schneit noch, wenn weiter unten bereits der Frühling Einzug gehalten hat. Aber dafür bietet diese Landschaft einen besonderen Weitblick.
Wächtersbach und insbesondere die Altstadt besitzen eine Reihe von Sehenswürdigkeiten, die sich lohnen anzusehen. Der Heimat- und Geschichtsverein hat zahlreiche historische Gebäude mit Plaketten versehen. Dazu gibt es einen Plan mit den gekennzeichneten Häusern, der im Verkehrsbüro erhältlich ist und unten auf der Seite zum Download bereit steht.
Erbaut wurde der Bahnhof 1868 im neoklassizistischen Stil. Auf der linken Seite befand sich ein Anbau mit Räumlichkeiten, die nur den fürstlichen Herrschaften und ihren Gästen vorbehalten waren. 1961 erreichte die Bahn-Elektrifizierung hier ihren 4.000sten Kilometer. Eine Gedenktafel am Bahnsteig 1 erinnert daran. Von Gleis 21 fuhren von 1901 bis 1995 die Züge der „Bad Orber Kleinbahn" in normaler Spurweite. Seit August 2006 verkehrt von diesem Gleis mit einer Spurweite von 600 mm die Dampflok „Emma" mit ihrem Nostalgie-Zug der „Dampfbahn Bad Orb – Wächtersbach (DBO)."
Nach einer wehrhaften Wasserburg und mehreren Umbauten entstand Anfang des 19. Jahrhunderts das Grafen/Fürstenschloss in seiner heutigen Form als geschlossene Vierflügelanlage. Als 1687 eine kleine Grafschaft gegründet und die Wasserburg zur Residenz der Grafen zu Ysenburg und Büdingen in Wächtersbach wurde, entstanden die drei folgenden Gebäude (Marstall, Rentkammer und Prinzessinnenhaus) im Barock-Stil
Im Jahr 1354 wurde die Kirche als Marienkapelle errichtet. Der Wachturm für die Stadtmauer, die hier einen rechten Winkel bildete, wurde 1514 an die Kapelle angebaut, das Querschiff entstand 1703. Wächtersbach und damit diese Kirche wurde 1543 protestantisch.
Nachdem die Reformation in Wächtersbach Einzug gehalten hatte, gab es eine katholische Kirche erst wieder 1907. Am gleichen Platz wurde diese im Jahr 1969 durch die heutige Kirche ersetzt.
Darin befand sich die Verwaltung der Grafschaft. Der Gartensaal mit den sehenswerten Wandmalereien, die anlässlich einer Hochzeit 1938 angefertigt wurden, zeigen einige Schlösser der Ysenburger in der Umgebung. Heute dient der Saal mit seiner großen Terrasse kulturellen Veranstaltungen und auf Wunsch auch als Standesamt.
Im Erdgeschoss waren Pferde und Kutschen untergebracht, im Obergeschoss wohnten Bedienstete.
Unverheiratete Prinzessinnen und Witwen bewohnten dieses Haus mit ihren Bediensteten. Die Rokoko-Tür ist noch das Original vom berühmten Kunstschreiner Abraham Röntgen von 1745.
Der heutige Schlosspark umfasst drei Hektar in der Ebene und ist mit Schlosswald insgesamt ca. zehn Hektar groß. Der englische Landschaftspark in der Ebene geht zurück auf das Jahr 1840. In diese Zeit fiel auch eine besondere Sammelleidenschaft der begüterten Herrschaften für exotische Bäume. So findet man hier zum Beispiel einen Ginko aus Asien und Bäume, die noch aus der Gründungszeit des englischen Landschaftsparkes stammen.
Wächtersbach und die Stadtteile haben mehrere Wanderwege die teilweise als Rundwanderwege oder auch zum Radfahren geeignet sind.
Das Wächtersbacher Freischwimmbad wurde 2010 komplett erneuert und umgestaltet. Die Beheizung des Wassers erfolgt seitdem mit Fernwärme über das Holzhackschnitzel-Heizkraftwerk der Firma Bioenergie und erreicht gleichbleibende Temperaturen von ca. 27 Grad. Es gilt als eines der Schwimmbäder mit den wärmsten Wasser-Temperaturen in der Region. Dies ermöglicht längere Öffnungszeiten, die von Ende April bis Ende September gehen.
Im Connemara-Gestüt Kinzighausen, das zwischen Neudorf und Aufenau liegt, kann man reiten und auch schöne Reiterferien verbringen.
Die 
Das Museum befindet sich im Alten Rathaus von 1495, eines der ältesten Häuser der Altstadt. Es beherbergt Dokumente zur Stadtgeschichte, vielfältige Geräte aus Landwirtschaft und Handwerk, die wohl umfangreichste Ausstellung zur regionalen Erdgeschichte im Main-Kinzig-Kreis, eine komplette alte Schmiede und vieles mehr. Als Museumsträger zeichnet die Stadt Wächtersbach verantwortlich. Betreut wird das Museum vom hiesigen 
Die umfangreiche Sammlung Waechtersbacher Keramiken, vom Produktionsbeginn 1832 bis heute, ist in Räumlichkeiten gegenüber dem Museum ausgestellt. Die Produktion der Wächtersbacher Keramik befand sich in Brachttal. Seit einigen Jahren wird dort nicht mehr produziert, aber ein 
In der Main-Kinzig-Straße am Rathaus befindet sich der Wächtersbacher Steinegarten. Gewaltige Felsblöcke zeigen hier wichtige Gesteinsarten aus Vogelsberg, Spessart und Rhön. Alle Objekte sind mit Schildern versehen, die über Entstehung, Alter und Fundorte informieren. Eine Tafel mit den Stationen der Erdgeschichte geben dem Besucher zusätzlich Einblick über die Vergangenheit unserer Erde. Der Steinegarten ist jederzeit frei zugänglich, auf Wunsch sind aber auch spezielle Führungen möglich. Informationen hierzu finden Sie auf der 
Am ersten Juli-Wochenende gibt es zum 
Wächtersbach ist eine prosperierende Stadt mit Mittelpunktfunktion. In den letzten Jahren sind die Einkaufsmöglichkeiten in Wächtersbach stark gewachsen. So haben sich in der Main-Kinzig-Straße und der Industriestraße zahlreiche Geschäfte und Märkte der großen Filialisten angesiedelt. Aber auch ein großes Café, einen Baumarkt und einen Fachmarkt für schönes Wohnen finden die Besucher hier. Das Globus Warenhaus wartet mit einem Vollsortiment auf und beherbergt unter seinem Dach ebenfalls ein Geschäft für Sportartikel, einen Technikmarkt, einen Friseursalon, Bekleidungsgeschäfte und vieles mehr.
Zum anderen gibt es in der Altstadt kleine Fachgeschäfte und einige Gaststätten, die von chinesischer über italienische bis hin zur deutschen Küche für jeden Geschmack etwas bieten. In der Altstadt finden Sie auch die Brauereigaststätte der „Bürgerbräu". Nachdem vor einigen Jahren die 400 Jahre alte Brautradition des Wächtersbacher Bieres endete, fanden sich Bürger, die eine Genossenschaft gründeten und die Tradition mit dem in Wächtersbach gebrauten „
Im Jahr 2013 konnte Wächtersbach auf eine 65-jährige Geschichte als „Messe-Stadt" zurückblicken.