Im mittleren Tal der Kinzig liegt am Ostrand des Büdinger Forstes die Stadt Wächtersbach mit ihren Stadtteilen. Die Stadtteile wurden im Rahmen der kommunalen Gebietsreform 1970/71 in die Kernstadt eingegliedert und gaben damit zugunsten einer gemeinsamen Weiterentwicklung sowie zu Verbesserung ihrer Infrastruktur ihre Eigenständigkeit freiwillig auf.
Wächtersbach hat seine historisch gewachsene Mittelpunktfunktion stetig weiter ausgebaut. Die landschaftlich reizvolle und verkehrsmäßig günstige Lage mit besten Verbindungen in die Ballungsgebiete, aber auch zu den Feriengebieten im Norden und Süden, die etwa gleichweit entfernt sind, ließen das Städtchen stetig wachsen. Dies wurde und wird durch die Bereitstellung von preiswertem Bauland durch die Stadt begünstigt.
Die Kernstadt ist der Mittelpunkt mit Ämtern, Schulen, Bahnhof, Ärzten, Apotheken, Geldinstituten, Krankenkassen, gastronomischen und gewerblichen Betrieben sowie Geschäften. Umweltfreundliche Industrie, Handwerks-, Dienstleistungs- und Einzelhandelsbetriebe, die auch in den Stadtteilen vorhanden sind, bieten einem Teil der Bevölkerung auch in Zeiten einer wirtschaftlich prekären Lage gute Beschäftigungsmöglichkeiten.
Besonders die Vielschichtigkeit dieser gesunden Klein- und Mittelbetriebe erweist sich als relativ krisenfest. Ein Großteil der Berufstätigen ist jedoch darauf angewiesen, täglich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder einem eigenen Kraftfahrzeug in die Wirtschaftszentren Hanau und Frankfurt/Main zu pendeln. Viele von ihnen haben aus dieser Region ihren Wohnsitz nach Wächtersbach verlegt, weil sie hier Ausgleichsmöglichkeiten in ihrer Freizeit fanden. Nicht von ungefähr führt die Innenstadt seit dem Jahr 1968 das Prädikat “Staatlich anerkannter Erholungsort”. Das großflächig zusammenhängende Waldgebiet um die Stadt trug wesentlich bei. Spaziergänge in dem angrenzenden Büdinger Forst bringen oftmals überraschende Begegnungen mit dem großen und vielfältigen Wildbestand mit sich.
Um das Schloss gruppiert sich eine malerisch schöne Altstadt, die von ihren Bewohnern in den letzten Jahren mit viel Liebe renoviert wurde und jährlich viele Besucher anlockt. Als besondere Anziehungspunkte sind hier das Schloss, die ev. Kirche und das alte Rathaus, das heute als Heimatmuseum eingerichtet ist, hervorzuheben.
Ganz anderen Charakter, als die im Kinzig- und Brachttal gelegenen Stadtteile, sind die auf einem Bergrücken des südlichen Vogelsberges liegenden Stadtteile Wittgenborn, Waldensberg und Leisenwald. Dieses Gebiet erreicht man über eine ca. 5 km lange stark ansteigende Landesstraße, die im Winter nicht ohne Probleme zu befahren ist. Die klimatischen Verhältnisse sind hier schon etwas rauer als im Tal. Nicht selten herrscht hier aber auch strahlender Sonnenschein, während im Tal tagelang Herbst- oder Winternebel ruhen. Die Vegetation setzt hier oben entsprechend später ein, und es schneit hier noch, wenn weiter unten bereits der Frühling Einzug gehalten hat. Aber dafür bietet diese Landschaft wiederum besondere Reize.